EINE DOKUMENTATION
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Baumaterialien für den Bahnhof

Fachwerk mit Backsteinausfachung
Ziegel wie er in Norddeutschland meistens verwendet wird.
Klinker wird häufig am Niederrhein und in Norddeutschland verwendet.
Bahnhofsgebäude Niederzissen Erdgeschoss aus Naturstein Obergeschoss aus Fachwerk und Sandstein mit Schieferdach
In Oeventrop ist die Fassade aus Putz in ihrer ursprünglichen Form beibehalten worden.
Im Zielbahnhof werden bei den Erklärungen zu den Empfangsgebäuden neben dem Baustil, häufig verschiedene Baumaterialien aufgeführt. Zum besseren Verständnis sind auf dieser Seite einige kurze Erläuterungen zu dem Thema zusammengefasst: Welche Baumaterialien wurden bei Bahnbauten verwendet ? In den Anfangszeiten der Eisenbahn verwendete man Materialien, deren Verarbeitung und Herstellung bekannt waren. Man muss auch zwischen den städtisch und ländlich geprägten Empfangsgebäuden unterscheiden. Man verwendete möglichst Materialien, die in der Umgebung des Bahnhofs verfügbar waren. Bei den Empfangsgebäuden in den großen Städten holten sich die Eisenbahngesellschaften häufig ausgewählte und sogar teuere Baumaterialien von den Lagerstätten bzw. Steinbrüchen. Holz war der am weitesten verbreitete Werkstoff. Mit ihm wurde das Fachwerk gebaut und die Gebäude mit Holz teilweise oder ganz verkleidet. Natürlich verwendete man es auch für die Innenausstattung. Holz war überall in Deutschland vorhanden und relativ preiswert. Fachwerk Das Fachwerk wurde häufig bei den Hochbauten der Bahn als grundsätzlicher Baustil verwendet, da es kostengünstig war. So wurden die meisten Güterschuppen in Fachwerkbauweise ausgeführt. Aber auch einstöckige Haltepunkte, das Obergeschoss eines Bahnhofs oder eines Stellwerks waren häufig im Fachwerkstil gebaut. Für das Füllen der Zwischenräume verwendete man Backstein oder Ziegel (Ausfachung). Die Empfangsgebäude wurden häufig verputzt, während die Güterschuppen, bedingt durch ihre weit ausladenden Dachkonstruktionen, unverputzt blieben. Mit Beginn der industriellen Herstellung von Baustoffen trat das Fachwerk immer mehr in den Hintergrund und wurde durch den Massivbau ersetzt. Ziegel Der Ziegel, oder auch Backstein oder Ziegelstein genannt, ist ein künstlich hergestellter Stein. Er wird aus tonhaltigem Lehm quaderförmig geformt und dann in Öfen gebrannt. In einer anderen Form wurde er auch als Dachziegel für die Dachabdeckung hergestellt. Backstein Der Backstein ist eher im süddeutschen Raum verwendet und wird aus Lehm bei einer Temperatur von 900 °C in Ziegeleien gebrannt. Er ist offenporig und mechanisch nicht sehr stabil. Um die Mauern vor Wasser zu schützen, wurden sie üblicherweise verputzt. Den Ziegeln aus Ton (Tonziegel) brannte man bei höheren Temperaturen, dadurch ist er härter. Klinker Der Klinker oder Hartbrandziegel wird aus Ton mit hohem Anteil von Alumosilikaten bei einer Temperatur von 1200 °C gebrannt. Er ist wasser- und wetterbeständig und wird als Pflasterklinker eingesetzt. In Großstädten des 19. Jahrhunderts wurde er auch zum Verblenden von Fassaden verwendet und kann in Farbnuancen von Gelb über Rot bis Braun hergestellt werden. Naturstein Schon immer wurde auch Gestein zum Bau verwendet. Bei der Eisenbahn setzte man oft Naturstein ein, um das Fundament oder den Haussockel zu errichten. Das garantierte, dass die Gebäude von unten vor Wasser geschützt waren. Häufig wurde, um Kosten zu sparen, dafür Bruchstein genutzt. Bei Empfangsgebäuden in Großstädten wurde für die Fassaden öfter auch behauener Naturstein verwendet. Das gilt besonders für die Gebäude in Stil des Historismus. Haustein Bei der Verwendung von Haustein entstehen glatte Oberflächen und Baukörper, wie sie auch bei unverputzten Baukörpern verwendet werden. Er wird aus fehlerhaftem Naturstein hergestellt, da er nicht mehr als Werkstein verwendet werden kann. Der Haustein wurde u. a. häufig von der „Bayerischen Eisenbahn“ für ihre Bahnhofsgebäude verwendet. Buntsandstein Er ist ebenfalls ein Naturstein, der in verschiedenen Farbnuancen vorkommt. In Gebieten mit reichen Sandsteinvorkommen wurden Bahnhofsbauten oft aus Sandstein oder Buntsandstein gebaut. Er hat für den Gebäudebau günstige Eigenschaften, wie zum Beispiel seine Spaltbarkeit. Er wurde schon früh zum Bau von Kirchen, Burgen oder Brücken verwendet. Werkstein Im Gegensatz zum Naturstein ist der Werkstein ein bearbeiteter Stein, der als über 8 cm starke Platte hergestellt wird. Die nicht sichtbaren Flächen wurden nur eingeebnet und blieben rau. Die Oberfläche des Werksteins erhalten verschiedene Strukturen wie: u. a. spaltrau, geflammt, gesägt, geschliffen oder poliert. Schiefer Schiefer wurde zur vollständigen oder teilweisen Verkleidung genutzt. Häufig verkleidete man damit nur die der Wetterseite ausgesetzten Wände der Bahnbauten. In Gegenden, wo es Schiefervorkommen gab, deckte man auch die Dächer mit Schiefer. Putz, Verputz wird der Belag für Außenwände eines Gebäudes bezeichnet. Als Material kam bei Eisenbahnbauten Kalk, Kalkzement, Kalkedelputz, Traskalk, Gips oder Lehm zum Einsatz. Häufig sparten die Eisenbahngesellschaften Kosten ein, indem sie ein Backsteingebäude oder das Fachwerk verputzten. Vielfach trug man einen Strukturputz mithilfe der Fugenschnitttechnik auf. Damit wurde seit dem 19. Jahrhundert, speziell bei Empfangsgebäuden des Historismus, eine Quaderstruktur als Dekoration erzeugt. Es wurden auch häufig die Gebäudeecken hervorgehoben. Das Gebäude wirkt dadurch hochwertiger. Beton, Stahl und Glas Bei den Nachkriegsbauten setzte sich die Kombination aus Stahl, Beton und Glas auch bei Bahnbauten immer mehr durch. Die Krönung war der Bau des neuen Berliner Hauptbahnhofs.
Klinker wird überwiegend im Bergischen-, Sieger- und Sauerland verwendet.
Komplette Holzverkleidung des Bahnhofsgebäudes in Dettingen (Teck)
Naturstein wie er im Hundrück und in der Eifel häufig verwendet wird.
Roter Sandstein wie er in Süddeutschland häufig verwendet wird.

Baumaterialien

Werkstein in Muschelkalk Optik entlang der fränkischen Taubertalbahn.