Baurichtlinien der Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahn
Für die Hochbauten der oldenburgischen Staatsbahnen waren Hochbautechniker beim „Technischen Büro der
Eisenbahndirektion Oldenburg verantwortlich. Einheitliche Vorgaben für die Architektur der Stationsgebäude
gab es nicht. Es galt: Die Stationsgebäude mussten kostengünstig im lokalen Einheitsbaustil in die Landschaft
passen.
Das Großherzogtum Oldenburg hatte noch zwei Enklaven die im Fürstentum Lübeck und im Fürstentum
Birkenfeld (heute Rheinland Pfalz) lagen.
Man baute die Empfangsgebäude nach dem Motto:
Links ein höherer giebelständiger Gebäudeteil, rechts ein höherer giebelständiger Gebäudeteil und
dazwischen einen traufenständigen Verbindungsbau. Falls notwendig kam links und/oder rechts noch ein
traufenständiger oder giebelständiger Gebäudeteil hinzu. Kleinere Bahnstationen hatten nur ein höheres
giebelständiges Gebäude mit einem oder zwei Anbauten. Diese standardisierte Bauweise wird auch als
Typenbau
bezeichnet.
Alle Bahnhochbauten wurden aus einheimischen „Bockhorner Klinker“ im Bahnhof Huntlosen in einer eigenen
Ziegelei hergestellt. Dort gab es auch eine Baumschule und ein Holzlager zum Imprägnieren der
Eisenbahnschwellen.
1920 verfügte die Oldenburgischen Staatsbahn über insgesamt 242 Eisenbahnstationen (146 Bahnhöfe und 41
Haltepunkte). 37 Bahnhöfe und 18 Haltepunkte gehörten den Privatbahnen.
Oldenburgische Staatseisenbahn