Soziale Kompetenz im Bahnhof
Die Bahnhofsmission gehört zu den ältesten Einrichtungen der
Bahn, die durch die ev. und kath. Kirche getragen wird.
Bereits 1894 wurde die erste Bahnhofsmission in Berlin
gegründet. Das Ziel war, Menschen unterwegs Schutz zu
bieten. In den 1920er Jahren betreuten die ersten
hauptamtlichen Mitarbeiter Soldaten, Flüchtlinge, amnestierte
Strafgefangene sowie Auswanderer nach Übersee und in
benachbarte Länder. In den 1930er
Jahren kümmerten sich
die
Mitarbeiter der
Bahnhofsmission um
allein reisende Kinder,
Landhelfer und arbeitslose Jugendliche. 1939 wird sie vom NS-Staat
verboten.
1945 begannen die ehemaligen Mitarbeiterinnen der Bahnhofsmission
wieder mit dem Dienst auf den meist zerstörten Bahnhöfen in
Deutschland. Die Aufgaben dieser Zeit waren hauptsächlich
Familienmitglieder suchen, Heimkehrer aus dem Krieg betreuen,
Vertriebene und Flüchtlinge eine Unterkunft besorgen. 1949 wurde die Bahnhofsmission in der DDR verboten.
Die Hilfe richtete sich damals an die Interzonen Reisenden. Mit Beginn der sechziger Jahre verschoben sich
die Aufgaben in Richtung ausländischer Arbeitnehmer. In den 1970er Jahren richtete sich das Augenmerk der
Bahnhofsmission auf die steigende Arbeitslosenzahl und die älteren Menschen. In den 1980er Jahren war die
Zielgruppe Asylanten und Aussiedler, die die Hilfe in Anspruch nahmen. 1989 wurde die Bahnhofmission in der
DDR wieder erweckt.
Die Bahnhofsmissionen haben oft eigene Gebäude auf den Bahnsteigen, sind aber auch in den Räumen des
Empfangsgebäudes zu finden.
Bahnhofsmission