Die meisten Bahnhöfe besaßen, wie bei den Kirchen, über dem Eingangsbereich eine Bahnhofsuhr oder einen Uhrenturm an dem der Reisende die gültige Uhrzeit ablesen konnte. Im Gegensatz zu heute gab es vor 150 Jahren für jede Stadt eine eigene Ortszeit, die durch den Sonnenstand bestimmt war. Dadurch war ein Umsteigen auf einen Zug einer anderen Bahngesellschaft sehr umständlich. In Preußen galt seit 1848 die Berliner Zeit, was schon sehr fortschrittlich war. Erst ab dem 1. April 1893 wurde nicht mehr die Berliner Zeit, sondern die mitteleuropäische Zeiteinteilung gewählt. Die Berliner Zeit ergab sich aus der Addition der Berliner Zeit von sechs Minuten zur Greenwich-Zeiteinteilung. Bis 1927 wurde die Zeitangabe, ähnlich wie im englischspachigen Ländern (mit am und pm), die Zeit zwischen 18 und 6 Uhr morgens durch Unterstreichen der Minuten gekennzeichnet. Ein Beispiel:4:17 stand für 16:17 während 4:17 für 4:17 morgens stand.Ab 1. Mai 1927 wurde die 24-Stundenzählung eingeführt. Seit dem 6. April 1980 wurde um zwei Uhr nachts die Sommerzeit eingeführt. Die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt und am letzten Sonntag im Oktober dann wieder zurückgestellt.Heute werden die Bahnhofsuhren automatisch und zentral gesteuert.