Der Kiosk im Bahnhof
Das Wort Kiosk stammt aus dem Persischen und bedeutete ursprünglich Ecke oder Winkel. Der Kiosk wurde in Verbindung mit
der osmanischen Architektur im 18. Jahrhundert auch in Deutschland bekannt. Im
19. Jahrhundert wandelte sich die Bedeutung zum Gartenpavillon. Erst nach 1900
wurde dem Kiosk der Begriff Verkaufsbude übertragen.
Der Bahnhofskiosk ist zu einer "Einrichtung" des Bahnhofs geworden. Anfänglich
wurden hier hauptsächlich Zeitungen, Ansichtskarten, Süßigkeiten und
Tabakwaren angeboten. Im
Bahnhofskiosk konnte man
schon immer die Zeitungen
oder Magazine bekommen,
die der örtliche Handel nicht
anbot. Dort gab es die
überregionale Zeitung und auch solche, die aus dem Ausland kamen. Ein
wenig “weite Welt” konnte man hier schon immer schnuppern. Er hatte
noch einen Vorteil: die längeren Öffnungszeiten als die örtlichen
Geschäfte. Auch bei Tabakwaren war die Vielfalt der Tabakwaren deutlich
höher. Da die Reisenden aus unterschiedlichen Regionen kamen, musste
auch der Kiosk sein Angebot an der Kundschaft ausrichten. So gab es
Zigarettensorten, die eigentlich nur in Süddeutschland ihre Käufer hatten
auch im Norden Deutschlands, und umgekehrt.
Bis heute ist die Vielfalt des Kiosks erhalten geblieben. Das gilt besonders für
kleine Bahnhöfe, sofern diese überhaupt noch einen Bahnhofkiosk beherbergen.
In mittleren und größeren Bahnhöfen hat sich der Kiosk mittlerweile zur
Bahnhofsbuchhandlung gemausert, die neben Zeitungen und Magazinen auch
Bücher und Taschenbücher anbietet. Die Tabakwaren und Süßigkeiten wurden
hier ausgelagert. In Großstadtbahnhöfen hat sich der Kiosk heute zu
Einzelhandelsgeschäften gewandelt. Neben dem im Empfangsgebäude
integrierten Kiosk gab es aber auch frei stehende Kioskgebäude, die sich meist
auf dem Bahnhofsplatz befanden. Dies war meist dann gegeben, wenn im
Stationsgebäude der Platz für einen Kiosk fehlte.
Kiosk