Die Gepäckabfertigung befand sich meist in der Empfangshalle und diente zur An- und Ausgabe von Reisegepäck. Auf kleineren Bahnhöfen wurde die Expressgut- und Gepäckabfertigung vom Gleichen Schalter vorgenommen.Das Reisegepäck konnte vor Antritt der Reise aufgegeben und nach Ankunft im Zielbahnhof abgeholt werden. Hier konnten auch Zollformalitäten erledigt werden. Später konnte am Gepäckschalter auch Gepäck aufbewahrt und zu einem späteren Zeitpunkt abgeholt werden. In großen Bahnhöfen gab es für die Gepäckaufbewahrung eigens einen eigenen Schalter. Die Gepäckabfertigung hatte immer eine Waage, einen verschließbaren Schalter. Die Gepäckabfertigung verfügte über einen Raum für den Bediensteten der Abfertigung, ferner ein Aufenthaltsraum für die Gepäckträger. Hinter der eigentlichen Gepäckabfertigung waren Räume für das lagernde Gepäck vorhanden.Am 30. September 1954 wurden probeweise Gepäckschließfächer in den Hauptbahnhöfen Frankfurt (Main), Essen und Heidelberg aufgestellt. Ab 1. Januar 1955 wird eine “Haus zu Haus” Gepäckbeförderung auf 400 Bahnhöfen angeboten. Heute sind sie in fast jedem Bahnhof zu finden und haben die Gepäckschalter fast vollständig ersetzt. Der Gepäckschalter heißt jetzt "Gepäckcenter" und man findet ihn nur in stark frequentierten großen Hauptbahnhöfen wie z.B. im Hannover Hbf.Die Annahme von Express- oder Eilstückgut wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1968 eingestellt, nachdem das Aufkommen mengenmäßig stark zurückgegangen war.