EINE DOKUMENTATION

Der Wartesaal im Bahnhof

Eine der ersten Einrichtungen in einem Bahnhof war der Wartesaal. Es gab ihn für die erste und zweite Klasse sowie für die anderen Wagenklassen. Ein Wartesaal gab es für die hohen Herrschaften. Die Wartesäle hatten immer einen direkten Zugang zum Hausbahnsteig (das Gleis, das immer am Empfangsgebäude liegt). Der Aufenthalt im Wartesaal war grundsätzlich kostenlos. In größeren Orten oder in Übergangsstationen konnte der Reisende auf Verlangen Speisen und Getränke erhalten, während sich der Reisende in kleineren Orten ins Bahnhofsrestaurant (sofern vorhanden) begeben musste. In den kleineren Bahnhöfen gab es meist nur einen Wartesaal für die unterschiedlichen Wagenklassen. Es gab auch besondere Wartesäle für Auswanderer und Rückwanderer, die mit eigenen Zugängen von der Straße und vom Bahnsteig versehen waren. Diese Warteräume waren mit Fahrkartenausgaben, Waschräumen und Aborten, ärztlichem Untersuchungszimmer und Geldwechselstand ausgerüstet. Befand sich auf größeren Bahnhöfen eine besondere Ausgangshalle, so wurde an ihr bisweilen ein Wartesaal für abholende Personen eingerichtet. Gelegentlich gab es Warteräume für Nichtraucher oder Frauen. In den großen Städten waren auch Sonderzimmer und Sitzungszimmer mit Kleiderablagen, Anrichteräume und Aborte vorhanden. Es gab auch Übernachtungszimmer für höhere Beamte und Kontrolleure.
Wartesaal 1. und 2. Klasse 1891 Wartesaal um 1890 Wartebereich © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten

Wartesaal