Der Wartesaal im Bahnhof
Eine der ersten Einrichtungen in einem Bahnhof war der Wartesaal.
Es gab ihn für die erste und zweite Klasse sowie für die anderen
Wagenklassen. Ein Wartesaal gab es für die hohen Herrschaften. Die
Wartesäle hatten immer einen direkten Zugang zum Hausbahnsteig
(das Gleis, das immer am Empfangsgebäude liegt). Der Aufenthalt
im Wartesaal war grundsätzlich kostenlos. In größeren Orten oder in
Übergangsstationen konnte der Reisende auf Verlangen Speisen und
Getränke erhalten, während sich der Reisende in kleineren Orten
ins Bahnhofsrestaurant (sofern vorhanden) begeben musste. In den
kleineren Bahnhöfen gab es meist nur einen Wartesaal für die
unterschiedlichen Wagenklassen.
Es gab auch besondere Wartesäle für Auswanderer und
Rückwanderer, die mit eigenen Zugängen von der Straße und
vom Bahnsteig versehen waren. Diese Warteräume waren mit
Fahrkartenausgaben, Waschräumen und Aborten, ärztlichem
Untersuchungszimmer
und Geldwechselstand
ausgerüstet. Befand
sich auf größeren
Bahnhöfen eine
besondere
Ausgangshalle, so
wurde an ihr bisweilen ein Wartesaal für abholende Personen
eingerichtet. Gelegentlich gab es Warteräume für Nichtraucher
oder Frauen. In den großen Städten waren auch Sonderzimmer und
Sitzungszimmer mit Kleiderablagen, Anrichteräume und Aborte
vorhanden. Es gab auch Übernachtungszimmer für höhere Beamte
und Kontrolleure.
Wartesaal